Sonntag, 25. August 2024
Saarbrücken / Von der Heydt
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30 km Trail / TW 30

Hartfüsslertrail 30 km Strecke

            

30 km Trail:       32,12km    920 Hm

Streckendownload: 30km Strecke

VP1 bei km 8,6 (nur Wasser und ISO)
VP2 bei km 20,1
VP3 bei km 25 (Halde Grühlingstraße)

Start Running:      10:00 Uhr
Cutoff/Zeitlimit:
6,0 Stunden (Cutoff Scheune Neuhaus km 20,01 um 14:00 Uhr)

Start Wandern:    08:00 Uhr (mit dem Trail 58 km)
Cutoff/Zeitlimit: 10 Stunden (Cutoff Scheune Neuhaus km 20,01 um 14:00 Uhr)
Das Trailwandern ist auch eine Alternative für wirklich langsam Laufende, die sich keinen Stress machen wollen wegen des Cutoff.
Für Spaziergänger ist die Strecke allerdings nicht geeignet.

Start und Ziel aller Strecken ist auf dem Schulhof der Förderschule soziale Entwicklung Saarbrücken in der Grubensiedlung Von der Heydt, eine Perle der Industriekultur. Zu erreichen wie schon 1907 mit der Saarbahn (Haltestelle Heinrichshaus) oder mit dem Auto über die A1 (Anschlussstelle Heinrichshaus, Kirschheck).

 

Strecke

Im denkmalgeschützten Ensemble aus Bergwerksdirektion, Beamtenhäusern, und Schlafhäusern tauchen wir in die 250 jährige Geschichte des Saarbergbaus ein. Von hier aus starten wir auf zunächst breiten Wegen in Richtung Forsthaus Pfaffenkopf. Der lange Anstieg führt uns vorbei an den Nebenschachtanlagen “Von der Heydt Schacht” und “Seilschacht Von der Heydt”, die aber nur noch als Fragmente zu erkennen sind. Kurz vor dem Forsthaus biegt die 7,5km Strecke ab zur Schutzhütte (VP1). Alle anderen passieren beim Forsthaus -ursprünglich ein fürstliches Torhaus, das Jagdgesellschaften Einlass gewährte- die Landstraße und nehmen Kurs auf den Absinkweiher Frommersbachtal. Ehemals genutzt zur Klärung der Kohlenschlämme des Bergwerkes Luisenthal, wurde hier eine Wasserfläche von 19 ha rekultiviert und die alte Form der “Fingerhalde” wieder aufgenommen.

Streckenfoto 1

Die Strecke verläuft weiter durch den Püttlinger Stadtteil Ritterstraße, einer ehemaligen Grubensiedlung in Richtung Halde Viktoria (gehörte zur gleichnamigen Grube), die mit 100 Höhenmetern zu überwinden ist.

Der steil aufragende Spitzkegel mit den bewaldeten Flanken ist heute ein Naherholungsgebiet mit spektakulärem Ausblick über das Köllertal; rund um die Halde ist ein Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ausgewaschene Single Trails führen uns zurück nach Riegelsberg, wo wir am ersten Verpflegungspunkt wieder auf die 7,5 km Läufer treffen. In diesem Bereich wurde vor ca. 150 Jahren das Flöz Meter abgebaut, was wir bei genauem Hinsehen noch an verschiedenen Abraumhalden der Stollenmundlöcher und Markierungspfosten der Wetterschächte erkennen können. Dabei bewegen wir uns hier auf wunderschönen Single Trails durch das obere Burbachtal und erreichen auf den Bergmannspfaden, die vor 100Jahren von Pflugscheid nach Von der Heydt führten einen kleinen Weiher, an dem uns die Läufer der 7,5 und 14km Strecke in Richtung Von der Heydt verlassen.

30 und 58km

Die wahren Hartfüßler laufen auf einem verfallenen Waldweg stetig bergan. Wir passieren ein neu gebautes Windrad und folgen einem kleinen Trail, bis wir auf die Saarbahngleise treffen und an einer Unterführung die Autobahn kreuzen. Nach wenigen Metern Asphalt tauchen wir dann bei Kirschheck in den Urwald vor den Toren der Stadt ein. Vorbei am Friedwald erreichen wir oberhalb des Naturfreundehauses einen Brunnen, wo die Trinkflaschen aufgefüllt werden können, bevor wir uns endgültig von der Natur vereinnahmen lassen.

Auf schmalen Trampelpfaden mit vielen Baumhindernissen und Bombentrichtern erreichen wir die sogenannte Fuji-Halde eine Aufschüttung aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts. Auf einsamen Pfaden geht es weiter über die Abraumhalden des Steinbachschachtes durchs Tal der Stille bis zum Gouvysweiher. An kleinen bergbaulichen Aufschüttungen vorbei geht es über umgestürzte Bäume und glattes Wurzelwerk durch die Wiege des Bergbaus. 1760 wurde im Steinbachtal die erste Kohle gegraben. Im gesamten Urwald ist die Orientierung nicht ganz einfach und man muss höllisch aufpassen, sich nicht zu verlaufen!
Nach anstrengenden technischen Trails erreichen wir die Scheune Neuhaus. Mit Hilfe des Landes wurde die Scheune zum zentralen Veranstaltungs-, Begegnungs- und Kommunikationsort im Saarkohlenwald entwickelt. Hier erfahren die Besucher vieles über den Wald, über Waldkultur und zur werdenden „Urwald-Wildnis“ inmitten einer Stadtlandschaft. Hier erwartet die Läufer die zweite Verpflegungsstelle. Die 30km Läufer verlassen  hier die 58 km Strecke in Richtung Neuhaus. Sie durchqueren den Ort mit der ehemaligen Schachtanlage und laufen bis an den Fischbach. Die Brücke wurde abgerissen. Daher halten wir uns am kleinen Parkplatz an der Straße rechts und laufen dort einen wilden Pfad parallel zur Straße, die wir dann nach wenigen hundert Metern überqueren. Eine kleine Brücke führt über den Fischbach und dahinter entdecken wir den Pilz aus dem Kinderbecken des ehemaligen Schwimmbades, das dort seit fast hundert Jahren im Dornröschenschlaf liegt.

Angekommen auf dem Hauptweg, treffen wir am Verpflegungspunkt wieder auf die Ultra Strecke und gemeinsam machen wir uns auf zum letzten Highlight – der Halde Grühlingstraße. Wie die Absinkweiher gehört auch die Halde zur Grube Jägersfreude. Die steile Schüttung und die vielen Erosionsrinnen machen sie zu einem bizarren Bauwerk. Ein “literarischer” Aufstieg (Granitstufen mit einem Gedicht von E. Jelinek) mit etwa 100 Höhenmetern beschert uns einen Blick über den gesamten Hartfüßlertrail.

Das Ziel scheint schon in greifbarer Nähe. Zuerst müssen wir aber wieder ins Fischbachtal absteigen und nach der Bahnunterquerung erreichen wir das Steinbachtal. Dort geht es jetzt einen letzten aber langen Anstieg auf Bergmannspfaden bis zur Nauwies, vorbei an einem idyllischen Weiher immer bergan bis zur Fußgängerbrücke über die A1 bei Heinrichshaus. An einem Entwässerungsgraben der Autobahn müssen wir noch einmal gut aufpassen (Achtung grobe Steine!). Danach erreichen wir auf einem Bergmannspfad nach 58km und einer Zeitreise durch 250 Jahre Steinkohlenbergbau an der Saar das Ziel in Von der Heydt.